Das Buch bietet eine kommunikationshistorische Untersuchung der durch das faschistische Regime Italiens eingefuhrten durchgreifenden Veranderungen im Bereich der Presse: In welchen Phasen der allgemeinen Politik, mit welchen Mitteln und in welchen Formen und Ausmassen nahm es Eingriffe zu Gunsten eines zentral gesteuerten "Staatsjournalismus" vor? Die Autorin deckt die unterschiedlichen Interessenlagen, die Motive der Beteiligten in Partei, Verbanden und staatlichen Verwaltungen, ihre Intentionen und Wirkungen auf. Die Analyse der Reglementierungs- und Instrumentalisierungsversuche der Presse durch gesetzgeberische Massnahmen, Gewaltanwendung, die zwangsweise Auswechslung von Zeitungseigentumern und Verlegern enthullt die Willkur der Staatsgewalt im fascistizzazione-Prozess sowie die unuberwindlichen Diskrepanzen zwischen den Modernisierungsanspruchen einiger Pressepolitiker und der vom Regime erwarteten Loyalitat der Journalisten. Uberzeugend analysiert die Autorin die Faktoren, die das Programm zur Etablierung einer idealen "faschistischen Presse" in der zweiten Halfte der dreissiger Jahre zum Scheitern brachten.