Brief an den Jünger

Der Weg innerer Erkenntnis f hrt vom u erlichen Suchen bis zum Beweis in der Tat des t glichen Lebens und zur Manifestation des Geistes in den Gesch pfen. Die berlieferungen, wonach der bewu te Weg allen Menschen verk ndet - und von Einigen auch gegangen wird, sind vielf ltig und doch seit dem ersten Tag grunds tzlich von denselben Prinzipien und Ideen bez glich Sinn und Wesen von Gott, Universum und Mensch beseelt: vom vor-islamischen arabischen Ritter ber die florentinischen Fedeli d'Amore, die Trobadors, Graalsritter Templer und Katharer bis hin zu den 'modernen' Theosophen, Rosenkreuzern und den Mitgliedern anderer bonafider Gruppen. Der Sufi-Weg ist eine dem ersten Zen hnliche orientalische Wurzel westlicher Mystik. Er entstand in Syrien, am Sitz des vorislamischen Kalifats in Damakus. Erst seit dem 9. Jh. ist er die Mystik des Islam. Dieser sanfte Weg, oft auch die Reise genannt, berzeugt durch die Einfachheit und Klarheit seiner Lehre. Liebevoll vereinigt er spirituelle Orientierung mit Lebensbejahung. Die Fabeln von Farid ad-Din al-Attar, die Gedichte von Omar Chyam, die 'Trinklieder' von Mirza Schaffis und Hafis sowie der unerme liche Schatz der Erz hlungen von 1001 Nacht sind sein k nstlerischer Ausdruck. Der 'Brief an den J nger' ist einer der kleinsten Texte des gro en schriftlichen Werks von al-Ghazali, aber einer der wichtigsten: Er legt Sinn und Methode des Sufi-Wegs dar und ist zugleich ein Leitfaden f r jeden Sucher, der nach einem sicheren, plausiblen und sauberen Weg der geistigen Selbstverwirklichung sucht und seinen Fu auf den Pfad setzen will. Der Brief an den J nger gilt darum nicht allein f r den Sufi-Weg: Seine Empfehlungen und Warnungen, sind f r jeden wahren Weg zutreffend: Wegweiser und Ermutigung f r Sucher jeder Glaubensrichtung auf ihrer inneren Suche als Reisender zu Gott. Der 'Brief an den J nger' ist einer der kleinsten Texte des gro en schriftlichen Werks von al-Ghazali, aber einer der wichtigsten: Er legt Sinn un

Abu Hamīd Muhammad al-Ghazali war ein Wissenschaftler und Schrift-gelehrter in Baghdad, ein Jurist und Theologe, ein bekannter Sheik, bis er an Allem zu zweifeln begann, sämtliche Religionsphilosophien studierte und verwarf, sich endlich dem Sufitum zuwandte und selber ein Sufi wurde: Der einst vernunftbetonte Akademiker und Gegner des Sufitums wurde selbst ein Reisender und zum Vermittler zwischen Orthodoxie und Sufitum.